Die BusinessMasterBox – Erfolg braucht eine Systemsituation

Aus dem Internetmarketing-Beobachter vom 13. November 2011. Abgemahnt von der Netzverdienst AG am 5.3.2014 (!)

Heiko Häusler im Gespräch rund um die Auslieferung seiner BusinessMasterBox und den damit verbundenen Pannen.

Eine Betrachtung zu einem angeblichen Entschuldigungsvideo und das in Zusammenhang mit Heiko Häuslers Leitmotiv:

Nicht lange rumlabern – machen.

Von Jan | Portugal

Ich war lange Zeit ein Verehrer von Heiko Häusler, erinnere mich noch gerne und mit Freude daran, als er in einem seiner ersten Videos vor Jahren dem Betrachter stolz sein neues Büro in Freiburg nebst Mitarbeitern präsentierte und ihn anschließend einlud sein neues BMW Cabriolet zu besteigen, um mit ihm am Rande des Schwarzwaldes ein paar Kilometer entlangzufahren auf dem Weg zu einer Besprechung in ein Hotel, wo er am Wochenende ein Meeting abhalten wollte und noch ein paar Dinge zu klären hatte. Auf der Fahrt erzählte er von seinem Business und seinen Aktivitäten.

Eine sehr gute und ausgefallene Idee, dieses Video, wie ich finde. Und ich habe die Fahrt mit ihm richtig genossen.

Ja, das waren halt noch Zeiten, als Heiko Häusler noch ein normaler und aufrichtiger Geschäftsmann war, Verantwortung zeigte und mit seinen Kunden korrekten Umgang pflegte. Meine Verehrung für ihn hatte aber spätestens seit dem Spektakel um seine BusinessMasterBox ein jähes Ende, denn was er sich dort gegenüber seinen Kunden herausnahm, war alles andere als ein Vorbild für die Internetmarketer-Szene.

Was war passiert?

Heiko Häusler bot in mehreren recht aufwändig und gut gemachten Videos über seine Netzverdienst.com AG lautstark angeblich komplett eingerichtete Internetauftritte für 10 Nischenthemen an und wollte jedes Thema an höchstens 25 Käufer abgeben, wie er behauptete.

– „Das allererste, schlüsselfertige Internet-Marketing-System“

– „100 % durchdacht“

– „Sofort startklar

Das Ganze hörte sich nach einem fantastischen Einstieg für Anfänger ins Online-Business an; nichts war zu tun, der Webauftritt sollte fix und fertig von der Netzverdienst.com AG geliefert werden. Der Käufer brauchte nur zu bezahlen – und schon konnte es losgehen.

Dann stellte er noch die Fragen:

Sind Sie startklar?“

Sind Sie bereit endlich durchzustarten?

Auf Knopfdruck Geld zu verdienen, ist endlich Wirklichkeit!

Die Käufer waren startklar, zumindest haben sie ihr Geld auf das Konto von Heiko Häusler geschleust. Doch wer nicht startklar war, war Heiko Häusler!

Wenn man das Ergebnis aus der Sicht von heute betrachtet, klingt es wie Hohn, was er außerdem noch von sich gibt:

Ihre Zeit ist kostbar und begrenzt, und deshalb sollten Sie sich, um erfolgreich zu sein, auf die richtigen Märkte und auf ausgefeilte Systeme verlassen.“

Recht hat er, doch Angebot und Realität klafften meilenweit auseinander. So ist doch gerade ER es, der die Zeit seiner Käufer – die längst gezahlt haben – verplempert. Die Lieferung ließ auf sich warten, sehr lange auf sich warten, obwohl angeblich nur noch ein paar Daten für das Impressum und den Zahlungsverkehr einzupflegen waren.

Nun, wenn er sich in seinen Videos auch noch so sehr verkünstelt und sich und sein System anpreist, so sehr aber liegt er nun mal mit einem Punkt eklatant daneben, nämlich mit seinem enorm schlechten Service: Heiko Häusler hatte für 10 Themen das Konzept fertig, wie er behauptete, doch damit nicht genug – überrascht vom Erfolg, denn es gingen sehr viel mehr Bestellungen ein als erwartet – schob er weitere Projekte nach, ohne aber dafür auf die Themen vorbereitet gewesen zu sein, geschweige denn gründlich recherchiert zu haben. Das alles führte schließlich zu immensen Lieferverzögerungen, ohne dies jedoch kommuniziert zu haben, und damit zur Verärgerung der Kunden.

Ein seriöser Geschäftsmann hätte nach dem Verkauf der 10 geplanten und vorgestellten Systeme den Verkauf eingestellt und mitgeteilt, dass das Produkt leider ausverkauft sei. Nicht so Heiko Häusler, denn getreu dem Motto, was ich hab, das gehört mir auch, verkaufte er lustig weiter, ohne ein Produkt dafür überhaupt in der Hand zu haben. Was er hatte, das war das Geld der Käufer, denn bei der Bestellung musste natürlich gleich Geld fließen. Und das blieb auch dort, wo es war, nämlich auf dem Konto von Heiko Häuslers Netzverdienst.com AG. Und das reichlich.

Ein solch angebotener Webauftritt kostete zwischen EUR 1.500 und 5.000, da kam dann schon so einiges zusammen. Das hat ihn dermaßen in Euphorie versetzt, dass er nach Ende des Verkaufs – denn das Angebot war nur wenige Tage im Netz und dafür wirklich ein riesengroßer Erfolg – umgehend ein Video ins Netztstellte und dort mit einem Umsatz von EUR 1.107.418,00 prahlte. Ja, Heiko Häusler ist nun mal der Größte, das musste jetzt alle Welt erfahren!

Das Geld war also eingenommen, aber geliefert wurde nur sehr zögerlich bis gar nicht. Er setzte niemanden in Kenntnis darüber, wie es nun weiter gehen sollte mit den bestellten Produkten. Denn für ihn und seine Netzverdienst.com AG hieß es jetzt ja erst einmal die Produkte zu erstellen, für die in so großer Zahl Aufträge hereingekommen waren. Angeblich fertig sollten ja die 10 Webauftritte sein, deren Themen er anbot. Doch wie man hört, war wohl zunächst nur ein einziger Webauftritt tatsächlich fertig, nämlich „Abnehmen für Kinder“. Dieser Schluss liegt nahe, weil Websites mit diesem Thema relativ rasch ausgeliefert wurden, alle anderen aber monatelang auf sich warten ließen.

Die Kunden wurden nervös und ärgerlich, denn immerhin hatten sie eine Menge Geld bezahlt und hörten nichts mehr. Auf Anfragen reagierte Heiko Häusler einfach nicht. Mit keinem Wort. Er versandte schlicht ein paar Emails mit der Abfrage der einzupflegenden individuellen Daten, geradezu so als wäre alles in bester Ordnung. Doch wie es seinen Kunden erging, kümmerte ihn schlichtweg nicht und manchen Käufern platzte da durchaus schon mal der Kragen.

Das war der Hauptkritikpunkt denn auch, dem sich Heiko Häusler ausgesetzt sah. In mehreren Blogs wurde ihm fragwürdiges Verhalten vorgeworfen, so auch hier beim Internet-Marketing Beobachter. Während einige seiner Internetmarketer-Kollegen, über die hier ebenfalls kritisch berichtet wurde, die Gelegenheit, sich hier zu Wort zu melden, gerne wahrnahmen, weil dieses Blog des Internet-Marketing Beobachters inzwischen stark frequentiert ist, hörte man von Heiko Häusler nichts. Rein gar nichts. Auch eine Einladung zu einem Interview mit Hartz5-Hermann, nahm er nicht wahr.

Für Heiko Häusler hätte es also genügend Gelegenheiten gegeben, Kunden und Kritikern seine Beweggründe für sein abstruses Verhalten zu offenbaren. Aber nein, er schwieg weiterhin beharrlich. Niemand wusste, was los ist und ob es Heiko Häusler und die Netzverdienst.com AG überhaupt noch gab. Mittlerweile trat einer der Vorstandsvorsitzenden von seinem Amt zurück, was die Gerüchte weiter anstachelten, dass da irgendetwas nicht stimmte. Doch Heiko Häusler stellte sich weiter tot.

Das alles passt nun so gar nicht zu seinem Leitspruch: Nicht lange rumlabern – machen, nachzulesen auf seiner Webpräsenz. Okay, gelabert hat er wirklich nicht, das muss man ihm lassen; er ließ ja in der Tat nichts von sich hören, kein Wort, also auch kein Gelabere. Aber hat er etwas gemacht? Mitnichten! Lange, lange Zeit nichts, rein gar nichts!

Nun macht ein Video die Runde, um dessen Verbreitung er nachdrücklich bittet und das als Entschuldigung gelten soll für die Lieferpannen rund um seine Boxen. Klartext: Was beim Launch der BusinessMasterBox schief lief.

Doch was hört man dort wirklich?

Bei genauer Betrachtung wird klar, dass dies alles andere als Klartext ist. Und eine Entschuldigung an die Käufer seiner BusinessMasterBox, wie es einige seiner Affiliates ankündigten, auch nicht.

Nein, es ist alles andere als das, denn zu einer wirklichen Entschuldigung war er leider nicht fähig. Was herauskam ist eine Aneinanderkettung von Rechtfertigungsversuchen, ihm und seinem Team ist nichts anzulasten. Es waren „Prozesse“ und „Systemsituationen“, die nicht so richtig funktionierten, wird hier äußerst raffiniert vorgetragen.

Mein erster Gedanke beim Betrachten des Videos war, dass hier sein Internetmarketer-Kollege Mario Wolosz zur Seite stand beim Aufsetzen des Drehbuchs, der ja in derlei Dingen ein ausgemachter Fuchs ist und es mit der Wahrheit bekanntermaßen nun mal nicht sehr genau nimmt. Auf jeden Fall ist das Skript nicht das Werk von Heiko Häusler. Denn wäre er dazu in der Lage, hätte er seinen Laden und seine Organisation besser im Griff.

Nachdem ich aber auch ein anderes Video auf seiner Website angeschaut habe, wo es ausschließlich darum ging, Fehler zu rechtfertigen und dreist die Behauptung aufstellte, Fehler seien etwas richtig Gutes, bestätigte sich mein nächster Gedanke, nämlich dass er einen Werbepsychologen mit der Ausarbeitung beauftragt hat. Geld genug dafür hat er ja mit seinen Boxen eingesammelt.

Hätte er diese Raffinesse in seine Arbeit investiert, wäre sicher etwas Vernünftiges dabei herausgekommen. Hat er aber nicht. Heiko Häusler räumt Fehler ein, stimmt – aber nicht bei sich, sondern das System hat Fehler gemacht.

Doch dieses Engagement nun in eine Reihe billiger Ausreden zu investieren, ist mehr als dürftig und ist eines seriösen Geschäftsmannes nicht würdig. Aber nun, wahrscheinlich legt Heiko Häusler auch gar keinen Wert darauf, sich dieses Prädikat ans Revers zu heften.

Heiko Häusler hat ganz offensichtlich überhaupt nichts gelernt, das wird in seinem Video mehr als deutlich. Entschuldigt er sich? Zeigt er so etwas wie ein kleines bisschen Reue?

Nein, alles andere als das, denn zu einer wirklichen Entschuldigung ist Heiko Häusler leider nicht fähig. Was herauskommt ist eine Aneinanderkettung von Rechtfertigungsversuchen, äußerst raffiniert vorgetragen. Ihm und seinem Team sei nichts anzulasten, es waren „Prozesse“ und „Systemsituationen“, die nicht so richtig funktionierten. Er und seine Mitarbeiter, also Menschen in seinem Unternehmen, haben daran nicht den geringsten Anteil.

Ich will nicht wissen, wie lange er gebraucht hat, um seinen Text auswendig zu lernen. Denn dass alles vor dem Gespräch sehr ausgefeilt ausgearbeitet und niedergeschrieben wurde, wird beim Betrachten des Videos mehr als deutlich.

Doch schauen wir uns das Video und seine Ausreden mal im Detail an.

Frage eines nicht genannten Interviewers: Ich begrüße dich, schön, dass du dir Zeit genommen hast. Du möchtest heute ja mal deine Erfahrungen schildern, die du im Launch der BusinessMasterBox gemacht hast. Der hat ja sehr viel Wirbel gemacht im deutschsprachigen Internetmarketing-Raum. Du möchtest deine Erfahrungen ein bisschen mitteilen, was auch der Betrachter daraus lernen kann. Erzähl einfach mal, was passiert ist.

Man beachte: Hier wird ein Dank für das Erscheinen von Heiko Häusler ausgesprochen. Das sollten wir im Hinterkopf behalten und mit Heiko Häuslers Schlussbemerkung im Zusammenhang sehen, wo er es ist, der das Interview für beendet erklärt.

Heiko Häusler: „Ja, zunächst kann man auf jeden Fall festhalten, dass dieses wirklich das große Ereignis dieses Jahr war im Internetmarketing. Hat für viel Wirbel gesorgt, sehr, sehr große Wellen produziert. Wir hatten innerhalb weniger Stunden 100.000 Euro Umsatz, wir haben Bestellungen im Wert von 1,1 Mio. Umsatz generiert in ungefähr einer Woche – also ein sehr erfolgreicher Launch. Und wir hatten sehr vielmehr Kunden, als wir es uns erhofft und erträumt hatten. Wir hatten mit so um die hundert Kunden gerechnet; das war das positivste Szenario, was wir schaffen können.

Es ist wirklich nachvollziehbar, dass man mal von einem Erfolg überrannt werden kann. Dass man dann überfordert ist, wenn man an seine Grenzen stößt, ist auch klar. Entscheidend aber sollte sein, wie man sich dann verhält. Zumindest sollte man seinen Kunden einfach mal ehrlich entgegentreten und sagen, dass man vom Erfolg überrannt wurde. Das war leider nie der Fall.

Das wäre ein Riesenerfolg gewesen bei einem so teuren Produkt. Ich hatte ein bisschen geträumt von 200 Kunden. Aber es kamen noch mal deutlich mehr. Und das hat dann zu Problemen geführt natürlich. Zum Beispiel war unser Server im Bestellprozess kurz vorm Zusammenbrechen, wir hatten 50 oder um 100 Bestellungen in der ersten halben Stunde. Ein gewaltiger Andrang, wirklich.

Na ja, das mit dem zusammenbrechenden Server hören wir ja immerzu in dieser Branche. Aber ich hätte doch mal gerne etwas Näheres darüber erfahren, was da tatsächlich passiert, wenn so ein Server zusammenbricht. Ich kann mir das bildlich nicht so recht vorstellen – aber das ist denn ja auch eher mein Problem. Okay, doch dass Heiko Häusler nicht weiß, ob es nun 50 oder 100 Kunden waren in der ersten halben Stunde, ist schon erstaunlich, denn hier klafft immerhin eine Differenz von 100 Prozent. Und glaubhaft ist das – jedenfalls für mich – keinesfalls. Denn spätestens, wenn die einhundertste Bestellung eingegangen wäre, hätte er ja sein gestecktes Ziel erreicht und hätte daran sicherlich eine gute Erinnerung. Dieses Wischiwaschi ist pures Gelabere und nur dazu angetan, sich als Held der Marketerszene hervorzutun, ebenso wie sein damaliges Video mit der Präsentation nach dem erfolgreichen Launch des 1.1 Mio. Umsatzrekordes.

Also ganz so reibungslos ist dann alles doch nicht verlaufen, wie du es erhofft hattest?

Richtig, richtig. Das ist die andere Seite dann wiederum. Wir hatten viel mehr Kunden als erwartet, das führte zur verzögerten Auslieferung, deutlich verzögert für mache Kunden.

Das ist sehr verharmlosend ausgedrückt. Dass viele Kunden viele Monate haben warten müssen, geht aus diesen Worten nicht hervor. Es ist auch nie geklärt worden, ob denn überhaupt alle Boxen je ausgeliefert wurden. Doch was man hören konnte, waren Schilderungen enttäuschter Kunden, die ihr Geld zurückverlangten. Als positiv aber möchte ich der Fairness halber betonen, dass er ohne Murren nach Kündigung das Geld zurückschickte. Aber das bekamen auch nur jene, die nicht auf die sogenannte Geldzurückgabegarantie verzichtet hatten; denn die volle Auslieferung bekamen nur jene zugesagt, die darauf von vornherein verzichteten. Ansonsten wurden einige Bestandteile der Bestellung zunächst nicht mit ausgeliefert, bzw. freigeschaltet.

Bei diesen Kunden möchte ich mich auch noch mal ausdrücklich entschuldigen, wirklich – es tut mir leid.

Diese Bemerkung fällt so ganz am Rande in einem Nebensatz; nicht sehr überzeugend.

Wir erinnern uns: Verkauft wurde uns dieses Video unter der Prämisse: Heiko Häusler redet Klartext und entschuldigt sich. So nämlich wurde es von vielen Affiliates – nach Vorlage von Heiko Häusler – per Email versandt.

Es hat viel länger gedauert bei manchen Kunden, als wir es geplant hatten. Solche Fehler werden gemacht, ganz klar, die Frage ist nur, wie man damit umgeht. Was habe ich daraus gelernt, was mache ich anders und was können sie (die Kunden) für ihr Business daraus lernen, weil sie natürlich hoffentlich auch das Problem in der Form haben, dass sie viele Bestellungen haben, die sie abwickeln müssen.

Fehler werden gemacht, das ist menschlich, vor allem dann, wenn man von seinem Erfolg überrannt wird. Keine Frage. Aber so ganz klar, wie Heiko Häusler das hier darstellt, ist das natürlich nicht; es soll auch geschäftliche Abwicklungen ganz ohne Fehler geben. Hat Heiko Häusler davon wirklich noch nie etwas gehört?

Die Frage ist aber in der Tat, wie man damit umgeht, wenn es sie denn gibt. Und hier hat Heiko Häusler die allergrößten Fehler selbst gemacht, indem er seine Kunden im Regen hat stehen lassen. Kunden, die immerhin zwischen EUR 1.500 und EUR 5.000 gezahlt haben, warteten erst einmal wochen- oder gar monatelang auf eine Antwort, nachdem sie ihr Geld los waren. Und verharmlost wird diese Seite des Problems auch noch mit der Bemerkung, dass seine Kunden dieses Problem hoffentlich auch einmal haben werden aufgrund ihres Erfolges. Raffiniert ausgedrückt. Klinkt in meinen Ohren etwas skrupellos.

Erzähl mal etwas genauer, was wirklich passiert ist während dem Launch

Also, man stellt sich mal vor, man hat plötzlich mehr als 10-mal, 20-mal, 50-mal, 100-mal mehr Bestellungen, als man bisher hatte, das heißt 10-mal, 20-mal, 50-mal, 100-mal Supportanfragen, mehr Kundenwünsche – das ist auf den ersten Blick eine tolle Sache. Auf der anderen Seite muss man natürlich gucken, habe ich die Strukturen, um damit umzugehen? Und daran kann so etwas sehr leicht scheitern.

Da hat Heiko Häusler natürlich völlig recht, man kann scheitern, wenn völlig unerwartet viele Bestellungen abzuarbeiten sind.

Aber wieso hat er denn mehr Bestellungen angenommen, als er Boxen im Angebot hat? Das ist doch der eigentliche Punkt. Hätte er die angekündigten 250 Masterboxen verkauft, von denen ursprünglich die Rede war, wäre doch alles völlig in Ordnung.

Aber nein, jetzt müssen er und sein Team rasch auf die Suche nach weiteren Themen für weitere Boxen gehen. Das war der Superfehler, den er gemacht hat.

Gier frisst Hirn, sagt man manchmal – und hier wird dies wieder einmal mehr als deutlich. Plötzlich war sehr viel Geld auf dem Konto, was man ja bereits im Voraus eingesammelt hatte. Sollte man es zurückschicken? Natürlich nicht, das wäre ja jammerschade. Man nutzte die Gunst der Stunde und glaubt, schnell mal ein paar weitere Produkte aus dem Hut zaubern zu können.

Aber wie kann man etwas verkaufen, was man nicht hat? Das hat doch mit Fehlern nun wirklich nichts zu tun, das ist doch eine Frage von Moral und Ethik. Dies auf Fehler zu schieben, ist auch eine Frage von Moral und Ethik. Man besitzt so etwas oder eben nicht.

Statt dessen spricht er von einer tollen Sache? Die Bestellungen wohl, ist logisch. Doch was heißt hier Supportanfragen? Laut Aussagen von Käufern gab es wochen- oder gar monatelang keine Reaktion. Mehrmaliges Nachfassen und Reklamieren half nichts, es gab keine Antwort. Totenstille. Und wenn, dann – nicht einmal personalisierte – Standardantworten. Ich habe solche Schreiben vorliegen – beschämend für ein Produkt dieser Preisklasse!

Du warst also nicht wirklich vorbereitet auf diesen Erfolg?

Natürlich waren wir vorbereitet, grundsätzlich,ganz klar – wir haben ein relativ großes Team, haben ein eigenes Supportteam, haben ein Supportsystem, nur waren wir nicht auf das Ausmaß vorbereitet.

Natürlich war Heiko Häusler und sein Team darauf vorbereitet, völlig klar. Doch passt dies zu den Antworten, die er eben gegeben hatte? Hört sich wohl sehr überheblich an, nach all dem, was passiert ist. Gut vorbereitet, aber nicht auf das Ausmaß? Was soll denn das heißen? So etwas widerspricht sich doch total. Will er uns für dumm verkaufen? Dies ist doch wohl ganz offensichtlich. Hier reißt er seine Klappe denn wohl auch ein bisschen zu weit auf.

Doch jetzt wird es noch mal richtig interessant:

Wir haben ein Supportsystem, das eigene Prozesse abwickelt. Nur wir waren nicht auf das Ausmaß vorbereitet, und zwar in beiden Punkten. Der eine Punkt war, dass das Produkt viel arbeitsaufwändiger war als unsere vorherigen Produkte. Die brauchen wir nur freizuschalten. Dieses Mal ging es darum, dass jedem Kunden ein Produkt hingestellt werden musste, nach seinen konkreten Rückfragen.

Wie bitte? Es musste jeweils ein individuelles Produkt erstellt werden nach Rücksprache mit dem Kunden? Ja will uns Heiko Häusler hier verscheißern? Hat er nicht in seinen Werbevideos gesagt, er hätte 10 fix und fertig vorliegende Webauftritte anzubieten? Und nun hören wir, die mussten nach Kundenwünschen erstellt werden? Was stimmt denn nun? Beides zusammen schließ

Auf der anderen Seite hatten wir eben auch mehr Kunden, als wir gehofft hatten, deutlich, und diese beiden Dinge zusammengenommen, das hat uns einfach überfordert.

Tja, wäre er bei seinem Wort geblieben, nämlich die 10 fertigen Boxen – so sie denn fertig waren – zu liefern, wären lediglich das Impressum und die Zahlungsabwicklung einzupflegen gewesen und jeder Kunde hätte das Produkt spätestens nach drei Tagen vorliegen gehabt.

Daraus ziehe ich meinen ersten Schluss: Die Prozesse, die Strukturen müssen eben auch so stehen, dass sie mehr leisten, als man es von ihnen erwartet. Es muss ein völlig klarer Prozess da sein für solche Sachen, den man frei eskalieren kann. Das heißt, es ist völlig klar definiert, was zu tun ist, ich kann jeden Mitarbeiter daransetzen, ohne dass ich ihn erst ausbilden muss. Dann bin ich vorbereitet auf solche Situationen.

Das ist äußerst interessant. Nicht Menschen haben hier etwas verbockt, es waren die Prozesse! Und die sollen gefälligst mehr leisten, als man von ihnen erwartet. Was sind denn das für Prozesse? Was muss ich darunter verstehen? Auf jeden Fall wissen wir nun, dass er unausgebildete Mitarbeiter hat; aber auch nicht weiter tragisch, die Prozesse regeln das ja jetzt.

Also was heißt das nun konkret?

Ach so, das will der Interviewer ebenfalls wissen, geradezu so als hätte dieser meine Gedanken erraten. Ist ja erfreulich.

Also konkret heißt das – also wir hatten ja viel mehr Bestellungen, auf der einen Seite, und wir hatten ein sehr viel aufwendigeres System.

Also das ist für mich nun nicht ganz klar. Er hatte ein aufwändiges System? Was für ein System?

Sorry, ich war etwas ungeduldig, er erklärt dies nun konkret:

Zum Beispiel mussten uns die Kunden Informationen geben über ihre Impressumsdaten, welche Nische wollen sie, Bankdaten uns so weiter. Dies führte zu Rückfragen und so weiter und so fort. Also das heißt, es war einfach sehr aufwändig für uns so ein einzelnes Produkt zu erstellen. Und das habe ich in dem Aufwand nicht vorausgeplant. Und nicht vorausgeplant, so viele Einheiten zu verkaufen.

Hier wird jetzt so richtig deutlich, dass uns Heiko Häusler an der langen Nase herumführt und glaubt, wir seien allesamt mehr als dumm. Halten wir noch mal fest, was der große Aufwand war:

– er hatte Impressumsdaten anfordern müssen

– er musste nachfrage, welche Nische der Kunde haben möchte

– er wollte die Bankdaten wissen

– und so weiter kam auch noch hinzu

Das alles war so arbeitsintensiv? Will er uns das wirklich einzureden versuchen? So etwas macht meine Frau in knapp drei Stunden – ja, ja, ich weiß, aber sie ist nun mal noch nicht so richtig fit am Computer.

Und dann hat er nicht einmal vorausgeplant? Das ist ja wohl mehr als ärmlich, mein Gott! Aber vielleicht tue ich ihm Unrecht, weil ich noch nicht verstanden habe, was er mit „und so weiter“ meint. Vielleicht war das ja der große Arbeitsaufwand..

Das Ganze ist reine Mathematik im Prinzip. Wenn ich den Mitarbeiterstundenaufwand multipliziere mit den Kunden, die ich maximal mir vorstelle, dann kommt da eine sehr, sehr große Zahl bei raus, und diese große Zahl muss man eben mitplanen. Wir haben eben nicht diese ganz große Zahl mit eingeplant. Das heißt für mich konkret: Vorausplanen, wichtig, und Systemsituationen, wie man sie sich erhofft, auch mitplanen. Also wenn ich rechne mit 100 Bestellungen, 500 einplanen.

Diese so leger vorgetragene Weisheit hat er selbst allerdings völlig außer Acht gelassen. Er hat nichts eingeplant, war vielmehr überrannt von seinem Erfolg. Und wie gesagt, es waren hier die Systemsituationen schuld. Darunter kann ich mir immer noch nichts vorstellen.

Das heißt letztendlich, dass der große Erfolg zu richtigen Problemen geführt hat?

Richtig! Das ist ja oftmals so, Erfolg und Misserfolg liegen eng beieinander, Erfolg ruft Kritiker auf den Plan, Neider auf den Plan, das heißt, Erfolg hat immer auch negative Seiten. Und wenn man die positiven Seiten des Erfolgs genießen möchte, muss man auch auf die negativen Seiten vorbereitet sein. Das ist die Lehre Nummer zwei: Seien Sie auch vorbereitet auf die negativen Seiten des Erfolgs, die es gibt, wenn Sie die positiven Seiten auch genießen wollen.

Jetzt verstehe ich: Er spricht mich direkt an. Danke lieber Heiko. Jetzt lauere ich einfach mal auf negative Seiten – denn nun bin ich ja dank dir gut vorbereitet. Und kann nun endlich auch mal die Positiven genießen.

Ja, geht’s noch? Glaubt er das wirklich? Erfolg muss zunächst einmal zu Problemen führen? Zwangsläufig? Ich habe von diesem Naturgesetz noch nie etwas gehört. Schon eher davon, dass Erfolg Neider hervorruft. Das hört man ja dann und wann schon einmal. Dass es aber automatisch auch Kritiker auf den Plan ruft, auch das ist mir neu; von einem solchen Automatismus habe ich noch nie etwas gehört. Auch selbst noch nicht erlebt. Aber man lernt ja nie aus.

Das klingt erst einmal logisch. Wie genau gehst du eigentlich mit Kritik um? Ist das nicht auch sehr schmerzhaft?

Oh, jetzt könnte es interessant werden.

Ja, die kannst du nicht wegtun, ganz klar. Ich persönlich sehe Kritik als wichtiges Erfolgskriterium. Wenn ich auf Widerstand stoße, dann bin ich auf dem richtigen Weg, aus meiner Sicht. Also Lehre Nr. 4: Kritik ist ein wichtiges Erfolgskriterium.

Aha, wenn ich keinen Widerstand spüre, bin ich also auf dem Holzweg? Sollte ich mir auf jeden Fall einmal merken.

Was auffällt, dieses Thema hat er ganz, ganz schnell abgehandelt. Ein paar Worte – fertig. Ist auch erklärlich, wenn man in sein Forum schaut, denn dort ist keine ernsthafte Kritik zu finden. Aber man kann auf das Blog vom Internet-Marketing Beobachter jede Menge Bekundungen finden, wonach Beiträge von Kritikern nicht freigeschaltet wurden. Mit anderen Worten: Kritik ist für den Herrn Häusler kein Thema. Peinlich.

Doch wenden wir uns einem anderen interessanten Thema zu:

Wie genau meinst du das, dass Widerstand ein Erfolgsfaktor ist?

Na ja, also wenn wir Internetmarketing machen, verstoßen wir – ganz klar zuerst einmal gegen Konventionen. Die normale Konvention heißt: Geh zur Schule, schreib gute Noten, mach eine Ausbildung oder studiere, such dir einen sicheren Job, bleib dabei möglichst 30, 40 Jahre, dann hast du eine sichere Rente. Das ist das von uns erwartet wird.

Hier pflichte ich Heiko Häusler das erste Mal unumwunden bei. Ich habe darüber schon einmal eine Publikation herausgebracht und die Frage gestellt: Wofür lebst man eigentlich? Da plagt man sich ein Leben lang ab, nur um später mal eine gute Rente zu bekommen? Sehr schön gesagt, lieber Heiko Häusler!

Wir machen mit Internetmarketing was anderes, was Eigenes. Wenn wir gegen die Muster verstoßen, gibt es auch Widerstand. Das heißt zwangsläufig, wenn ich was Eigenes, was Neues aufbaue, werde ich zunächst auf Widerstand, auf Ablehnung stoßen. Und deswegen heißt es, wenn ich Widerstand und Ablehnung erfahre, bin ich wahrscheinlich auf dem richtigen Weg. Wenn alle schreien richtig, ja super, weiter so, großartig, dann ist es vielleicht der falsche Weg, das heißt, ich kann an diesem Widerstand ablesen: Okay, das könnte was sein, was wirklich was Eigenes ist.

Oh nein, was ist das denn jetzt? Kann jemand Heiko Häusler wirklich verstehen und beipflichten? Wenn mein Erfolg bejubelt wird, bin ich also auf dem falschen Weg? Und wenn ich reichlich Gegenwind verspüre, liege ich genau richtig? Welcher Lebensweisheit ist denn diese Wahnsinnserkenntnis entsprungen?

Wichtig ist natürlich, dass man so etwas hat wie eine Mission, ein Ziel, was man wirklich erreichen möchte. Wenn ich diesen Widerstand aushalten möchte, dann brauche ich so etwas, was mich antreibt. Wenn ich dieses Ziel nicht habe, werde ich wahrscheinlich spätestens dann, wenn alle sagen, das ist doch Quatsch, was du da machst, aufgeben.

Das stimmt, ein Ziel sollte man schon haben. Wäre jedenfalls recht hilfreich. Dass Heiko Häusler dies hat, ist unbestritten. Wir werden ihn mit Sicherheit wieder erleben dürfen. Gerade zu so als wäre nichts geschehen. Er hat aber völlig recht damit, dass man nicht aufgeben sollte, nur wenn Leute meinen, man mache Quatsch.

Es ist ein Klischee, ich weiß, aber ich könnte heute aufhören zu arbeiten und in Rente gehen und alles wäre in Ordnung.

Kein schlechter Vorschlag. Jedoch …

Mir wäre vielleicht todlangweilig, aber es wäre auf jeden Fall möglich. Ich mache es aber nicht, ich mache weiter, aber ich mache nicht wegen dem Geld weiter. Ich mache weiter, weil ich diese Mission habe, nämlich möglichst vielen Leuten dabei zu helfen, abseits dieser üblichen Businessstruktur erfolgreich zu werden.

Nein nein, es geht Heiko Häusler nicht ums Geld, das ja schon mal gar nicht. Er ist ein Wohltäter, er will uns allen helfen ebenfalls auf die Spur zu kommen. Denn Geld spielt ja nun wirklich keine Rolle. Er macht das völlig selbstlos. Wir danken dir, lieber Heiko!

Das ist meine persönliche Mission, das ist die Mission meiner Firma, und das ist meine fünfte Lehre: Sie sollten wirklich für sich ein Ziel, eine Mission definieren. Das ist ein wichtiger Punkt.

Aha, auch sehr interessant: Neben ihm persönlich hat auch seine Firma eine Mission? Da sage noch jemand, Heiko Häusler wäre ohne Mission; er hat zumindest schon mal dafür gesorgt, dass seine Firma eine hat.

Wenn es doch so schwierig ist, diesen Weg zu gehen, warum appellierst du trotzdem an die Menschen, diesen Weg weiter zu gehen?

Weil es der Weg ist, der zum finanziellen Erfolg führt, ganz einfach. Das bin ich, wenn ich authentisch bin, wenn ich was ausstrahle, wenn ich bei mir selbst bin, wenn ich was beitragen kann, wenn ich Leuten Werte liefern kann, das heißt, wenn ich mein eigenes Thema gefunden habe. Das heißt aus gewohnten Mustern ausbrechen, und das heißt, dass genau dieser Widerstand die Voraussetzung ist, um dann erfolgreich zu sein. Erfolgreich werde ich dann, wenn ich diese Dinge überwinde.

Nun, mit der Ausstrahlung klappt es in diesem Video schon mal gar nicht; er wirkt etwas blässlich. Nun, das ist nun mal seine Natur, wäre ja auch nicht wirklich schön, wenn er vorher ins Bräunungsstudio gegangen wäre. Dann würde ja auch wieder Kritik laut. „Aha, der treibt sich auf den Seychellen rum, anstatt dafür zu sorgen, dass seine Kunden zufrieden sind.“ Wäre also auch nicht so gut. Aber: Mit dem Lächeln und einer Lockerheit klappt es auch nicht so recht. Man achte mal bitte sehr genau auf seine Mundwinkel, die nicht locker leicht nach oben gerichtet sind, sondern etwas verkrampft nach unten weisen. Aber vielleicht ist mein Anspruch auch einfach zu hoch; zweimal Lächeln, einmal zu Beginn, einmal am Ende, reicht vielleicht auch. Ich sollte da wohl einfach mal etwas bescheidener sein.

Okay, aus gewohnten Mustern auszubrechen kann ich sehr gut nachvollziehen; deswegen bin ich selbst auch immer mal wieder auf angeeckt, aber Widerstand ist ganz sicher nicht die Voraussetzung, um erfolgreich zu werden. Durchaus richtig aber ist, den Widerstand zu überwinden. Hier mal wieder eine längst überfällige Zustimmung meinerseits.

Dann bin ich authentisch, dann ziehe ich auch Leute magnetisch an, die mit mir arbeiten wollen, die für mich arbeiten wollen, die meine Partner sein wollen, die mich vielleicht beraten wollen.

Gut und schön, dass Heiko Häusler die Leute magnetisch anzieht, das hat er mit seinem Lauch durchaus bewerkstelligt. Dann aber hat er so manchen seiner Kunden einfach im Regen stehen lassen. Ach, mir fällt jetzt erst auf, dass er ja gar nicht von den Kunden spricht, die er magnetisch anzieht, es sind Angestellte, Partner und Berater.

Das ist dann auch die sechste Lehre: Finde was, worin du gut bist, was wofür du stehen kannst, was worin du authentisch bist.

Vor allem wünsche ich Heiko Häusler, dass er etwas findet, was auch seine Kunden zufriedenstellt. Nicht nur ihn. Denn das wäre ja mal ein echter Fortschritt.

Was wäre zum Beispiel dein persönliches Erfolgsgeheimnis?

Das Geheimnis ist eigentlich, dass es keine Geheimnisse gibt.

Das hört sich doch schon mal gut an.

Letztenendes ist alles, was ich für den Erfolg brauche, verfügbar. Man muss nur in den Bücherladen gehen, die Regale sind voll mit Motivationsliteratur. Es gibt da unglaublich viele Möglichkeiten, mich in die richtige Stimmung zu bringen. Das alles ist verfügbar. Genauso ist verfügbar, wie ich eine Webseite aufbaue, wie ich ein Produkt erstelle, wie ich einen Prozess gestalte, der konvertiert, das heißt, Interessenten zu Käufern macht und so weiter, wie ich Traffic auf die Seite bringe; ist ja alles da.

Was die Motivationsliteratur angeht, so würde mich persönlich interessieren, wo er gelesen hat, dass Stillschweigen die allerbeste aller Lösungen sei, um sich für den Erfolg zu motivieren und erfolgreich zu werden. Was die übrige Aufzählung angeht, nämlich eine Webseite aufzubauen, ein Produkt zu erstellen, Traffic zu generieren oder einen Konvertierungsprozess zu gestalten, das genau sagte ja auch schon der Blogbetreiber Guido Wehrle und meint, man müsse ja eigentlich nichts kaufen, findet man alles im Internet. Hier besteht also schon mal ein hundertprozentiger Konsens.

Worauf es wirklich ankommt ist, was der Einzelne daraus macht. Und hier ist genau der springende Punkt. Entscheidend ist nicht, was ich mache, wenn alles super läuft, entscheidend ist, was ich mache, wenn es Widerstand gibt, Ablehnung, wenn Fehler gemacht werden. Drauf kommt es letzten Endes an.

Genau! Aber für seine BusinessMasterBox hat er diese Erkenntnis wohl für sich behalten. Trotz Widerstand, Ablehnung und jede Menge Fehler, hat er nichts gemacht, rein gar nichts! Das klingt aus seinem Munde jetzt aber nicht wirklich überzeugend. Wie lange braucht denn Heiko Häusler zu erkennen, wann er einen Fehler gemacht hat? Und wie lange braucht er, aus einem solchen Fehler zu lernen? Und ist es in seinen Augen überhaupt ein Fehler, auf Anfragen von Käufern, wo denn ihr bezahltes Projekt bleibt, nicht zu antworten?

Wie gehe ich mit Fehlern um? Gebe ich auf oder lerne daraus und mache weiter? Was mache ich mit Widerständen. Breche ich zusammen oder gehe ich weiter voran. Das ist das Entscheidende.

Wie wir sehen, bricht er nicht zusammen, macht weiter und flüchtet sich in eine Flut von Ausreden.

Der Umgang gerade mit Rückschlägen, das ist für mich die siebte und letzte Lehre, das ist das, was den Unterschied macht. Wie ich damit umgehe.

Man beachte: Es ist für Heiko Häusler die letzte Lehre, die er aus dem Desaster mit der BusinessMasterBox gezogen hat. Aber könnte es nicht weitere geben, die sich aus einer weiteren Fragestellung ergibt? Wohl deshalb nicht, weil er – da von ihm selbst, bzw. seinem Ghostwriter vorgegeben – genau weiß, dass es keine weiteren Fragen in dieser Richtung geben wird. Für ihn ist dieser Teil also abgehakt. Oder?

Es gibt zwangsläufig Widerstand, es werden Fehler gemacht, es wird Ablehnung geben, es wird Kritik geben. Das gehört dazu. Die Frage ist, was mache ich daraus, wie gehe ich damit um, der positive Umgang.

Genau, das wollen wir doch nun alle wissen. Werden wir es denn erfahren? Ich nehme es schon mal vorweg: Nein. Auch hier Fehlanzeige.

Die Lehren, die du uns genannt hast, sind ja sehr untypisch im Internetmarketing.

Das ist richtig. Das liegt ganz einfach daran, dass wir in den typischen Bereichen des Internetmarketing ja sehr gute Arbeit geleistet haben. Da waren wir wirklich objektiv sehr, sehr erfolgreich. Da gibt es zum einen den Markt, und es gibt das Produkt, das man dem Markt gibt. Hier haben wir den Leuten eben genau das gegeben, was sie wollten, das ist offensichtlich.

Aha, es wurde sehr gute Arbeit geleistet. Und der Kunde hat genau das bekommen, was ihm zusteht. Ganz offensichtlich … NICHT! Ich denke, hier hat er aber wohl doch ein bisschen zu dick aufgetragen – gelinde gesagt.

Das sind zwei Bereiche, dann gibt es den Bereich des Verkaufsprozesses, wie man aus diesem Interessenten, den Kunden zum Käufer macht.

Der Kunde wird also zum Käufer? Was aber ist, wenn der Kunde nicht kauft? Ist er dann überhaupt Kunde? Aber das ja nur mal ganz am Rande in den Raum gestellt.

Auch da haben wir gute Arbeit geleistet. Und drittens gibt es den Bereich des Traffics, also den Besucher auf der Website.

Wie? Alles lief super? Ganze Arbeit geleistet?

Und auch da Zehntausende Besucher insgesamt im Prozess und Dutzende, die gekauft haben. Auch da haben wir gute Arbeit geleistet. Das heißt, in den klassischen Bereichen des Internetmarketing lief alles super.

Jetzt verstehe ich erst. Heiko Häusler spricht nicht von seinen Kunden, sondern von sich selbst. Ja, das stimmt natürlich, da hat er alles richtig gemacht. Denn Traffic und Kunden hat er ja reichlich bekommen. Das hat er auch gut verstanden. Allerdings untertreibt er etwas, wenn er von ein paar Dutzend Käufern spricht – es waren ein paar Hundert.

Das sind also die vier Bausteine, die man braucht für ein erfolgreiches Online-Business?

Ja und nein. Das sind die Vier, die man auf jeden Fall braucht. Aber es sind nicht alle; ich versuche mir das Ganze als eine Pyramide vorzustellen, und in dieser Internetmarketing-Pyramide sind diese vier Bausteine die mittleren Bausteine. Was fehlt, sind zwei Ebenen, das Fundament quasi, und noch ein Element ganz oben (eine Pyramide wird ins Bild gesetzt). Und genau das ist eben die Internetmarketing-Pyramide, die ich aufgrund meiner Erfahrung entwickelt habe. Um die wird es auch im nächsten Video dieser Sequenz gehen und werde sie da vorstellen.

Dieses Video, das ja der Überschrift nach eine Entschuldigung im Rahmen der Vermarktung der BusinessMasterBox sein soll, ist in Wirklichkeit also ein Baustein – um mit seinen Worten zu sprechen – der den Launch eines weiteren, weltbewegenden Prozesses einleitet.

Jetzt lässt er die Katze also aus dem Sack!

Was ich auch vorstellen möchte und was ich allen Besuchern dann schenken möchte, ist eine Software, die ich entwickelt habe, um Prozesse im Internetmarketing-Business transparent zu machen.

Aufgepasst, jetzt gibt es etwas umsonst. Doch Vorsicht, umsonst gibt es bei den bekannten Internetmarketern eigentlich nie etwas, ohne dass sich dahinter eine mysteriöse Absicht versteckt. Freilich bekommen wir beim Kauf eines ihrer Produkte jede Menge Bonuspakete obendrauf gepackt, aber glauben die wirklich, die Kunden sind so dumm und merken nicht, dass sie damit nur geködert werden sollen? Die lassen sich doch jedes Stück bezahlen.

Aber nun will Heiko Häusler endlich mal etwas Transparenz ins Internetmarketing-Business bringen; man darf gespannt sein.

Das ist meine Software, die ich entwickelt habe, um meine Prozesse transparent zu machen; also wie sehen die Zusammenhänge aus zwischen Produktverkauf, Trafficaufbau, zwischen Mitarbeitern, zwischen meiner investierten Zeit, was passiert, wenn ich meine Zeit mehr in den Produktaufbau stecke, wo muss ich Zeit einsparen usw. Also wirklich die Transparenz, die ich gerne gehabt hätte vor dem BusinessMasterBox-Launch, die ist jetzt für mich da.

Ach so, jetzt hat er eigentlich für sich selbst eine Software gebaut, damit ihm derlei Pannen, wie wir sie vom Lauch der BusinessMasterBox her kennen, nicht noch einmal unterlaufen. Das aber klingt jetzt doch wirklich mal vernünftig. Oder?

Und wie gesagt, dieses Tool gibt’s kostenlos im nächsten Video für alle, die es haben wollen.

Auch dies klingt gut, denn offenbar ist sein Herz aufgrund seines überragenden Erfolges nun so weit aufgegangen, dass er uns daran beteiligen und auch davor behüten möchte, dass uns Selbiges widerfährt. Klingt auch vernünftig. Doch merkwürdigerweise – obwohl ansonsten rein gar nicht misstrauisch – glaube ich noch nicht wirklich daran, dass gerade Heiko Häusler etwas selbstlos zu verschenken hat. Was mag dahinter stecken? Hat da jemand eine Idee? Er will uns doch nicht von sich abhängig machen wollen?

Und damit sind wir denn auch fertig für heute (Blick in die Kamera).

Ach so, der Interviewte selbst bestimmt das Ende? Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass dies die Aufgabe des Fragenden ist. Aber bei Heiko Häusler lernt man halt immer noch etwas dazu.

Wenn Sie informiert werden möchten über das nächste Video, dann tragen Sie sich bitte unterhalb von diesem Video ein. Dann sende ich Ihnen den Link für das nächste Video und auch mit der Software, die Sie dann kriegen.

Okay, jetzt wird ein ganz leichter Druck aufgebaut, unmerklich, er will ja nur Neugierde erzeugen. Dagegen ist doch nichts einzuwenden. Und ja, wenn man die spezielle Software haben möchte, dann sollte man natürlich seine eMail-Adresse hinterlassen, logisch. Die liegt dann – sicher? – bei Mario Wolosz auf dem Server von Klick-Tipp. Doch das ist eine völlig andere Geschichte – um mit den Worten des reizenden Gastronomen aus dem amüsanten Streifen „Das Mädchen Irma Laduce“ zu sprechen. Das zumindest war eine reizende Komödie von Billy Wilder mit Jack Lemmon und Shirley Mac Laine; da wusste man wenigsten, dass nicht alles so ernst gemeint ist.

Man wäre gut beraten, dies auch bei den Angeboten von Heiko Häusler zu berücksichtigen.

Was haben wir noch? Genau: Wenn Sie das Video interessant fanden oder wenn Sie Fragen haben, dann schreiben Sie mir bitte einen Kommentar unterhalb von diesem Video.

Oh, spätestens jetzt wissen wir, was angesagt ist; nämlich nur gute und gutgemeinte Kommentare senden, denn kritische Beiträge seiner Kunden, werden nie freigeschaltet bei ihm; hat man mehrfach anderswo lesen können; ich sprach dies bereits an. Deshalb wäre man gut beraten, wenn man die Beiträge dort nicht allzu sehr dazu nutzt, um sich ein objektives Bild über Heiko Häuslers Angebote zu verschaffen, denn dort findet man niemals wirklich ernsthafte Kritik.

Aber was sagte Heiko Häusler oben, auf die Frage, wie er mit Kritik umginge? Antwort: „Ich sehe Kritik als wichtiges Erfolgskriterium.“

Jetzt hört der Spaß aber wirklich auf, denn nun wird mehr als deutlich, dass Heiko Häusler nicht das Geringste gelernt hat und sich immer noch auf dem Pfad befindet, den er vor seinem Lunch der BusinessMasterBox eingeschlagen hat. Zu behaupten, Kritik sei ein wichtiges Erfolgskriterium, und das aus seinem Mund, das ist dreist.

Nein, er sucht Gefolgsleute, Speichellecker, A….kriecher. Sich einer Kritik zu stellen, ist er nicht in fähig. Er thront auf seinem Sitz wie ein Herrscher, dem nichts etwas anhaben kann, nicht einmal Kritik.

Ich glaube, das war’s. Bis zum nächsten Video. Ciao. Ihr Heiko Häusler.

Und das soll es nun gewesen sein? Na denn!!

Wenn das dessen Authentizität ist, von der er hier gesprochen hat, dann gute Nacht lieber Leser. Schlimm ist eigentlich auch, dass beinahe alle Affiliates das Video an die eMail-Adressen ihrer eigenen Liste versenden, ohne schlechtes Gewissen scheinbar. Es gibt freilich ein paar Ausnahmen, eine davon ist Ralf Schmitz, Freund und Internetmarketer-Kollege von Heiko Häusler, der heftige Kritik übte.

In der Tat hat Heiko Häusler mit der Business-Master-Box verdammt großen Mist gebaut. Das werde ich auch in keinster Weise schön reden. Sowas geht gar nicht!

Was ich vor allem bemängele, ist die superschlechte Kommunikation, die Heiko an den Tag gelegt hat. Für Kunden und auch Affiliates gab es keine Zwischenstände, es haben einfach Infos gefehlt. Eine Entschuldigung hat gefehlt, und die Qualität hat am Ende auch nicht mehr gestimmt.

Alles Fehler, die NIEMALS hätten passieren dürfen! Da gibt es keine 2 Meinungen.

Ja, da gibt es eigentlich wirklich keine zwei Meinungen zum Support von Heiko Häusler, sollte man meinen. Und hier stimme ich Ralf Schmitz auch unumwunden zu – was ihn hoffentlich freuen wird, weil ich ja an ihm immer ein wenig herummäkele; aber nicht was seine Produkte oder seinen Service angeht – sondern an seinen Launchpraktiken. Aber Heiko Häusler bügelt dies einfach ab, bzw. macht das System dafür verantwortlich. Dabei könnte er sich am Support von Ralf Schmitz wirklich ein Beispiel nehmen, und deshalb auch ist Ralf Schmitz durchaus berechtigt, diese Kritik an einem Kollegen zu üben.

„Eines ist unbestritten“ fährt Ralf Schmitz fort, „Heiko ist einer der führenden und Besten Internet-Marketer im deutschsprachigen Raum. Auch hier gibt es KEINE 2 Meinungen.

Hier allerdings könnte er irren, denn ich gehe nicht davon aus, dass die Leute die billigen Versuche von Heiko Häusler, sich herauszureden, so einfach schlucken werden. Es geht aber nicht nur um die nicht kommunizierten Lieferverzögerungen und das Fehlen eines Services, auch sonst geht man bei der Netzverdienst.com AG nicht gerade professionell vor, man könnte den Eindruck gewinnen, Heiko Häusler arbeitet mit lauter Auszubildenden, zumindest ist er kein großes Vorbild.

Zum Schluss möchte ich noch zwei weitere Stimmen von Affiliates der BusinessMasterBox zu Wort kommen lassen. Der junge Internetmarketer Joschka schreibt auf dieses Blog (http://internetmarketing-beobachter.de/gesucht-wird-die-businessmasterbox/#comment-1990)

Gehöre zwar nicht zu den Großen, aber habe die BMB beworben. Zum Glück hat keiner gekauft, denn im Nachhinein befürworte ich nicht dieses „erstmal Geld einsammeln“ und dann Inhalte produzieren und 6 Monate ausliefern NICHT.“

Ganz deutlich sagt es vor allem der Affiliate Olaf Weiland, der sich ganz offensichtlich dafür schämt, dieses Produkt überhaupt beworben zu haben und der sich ehrlich entschuldigt.

Ich entschuldige mich bei meinen Interessenten und bekunde: Mein Vertrauen ist dahin. Ja, ich habe die BusinessMasterBox aktiv beworben. Und ja, es tut mir von Herzen leid. Und ja, ich war überzeugt, etwas Gutes zu bewerben. Ja, ich habe das Produkt nicht gekannt. Ja, ich habe es auch nicht selbst gekauft (hätte aber, wenn ich so viel Geld übrig gehabt hätte.) Und ja, ich fühle mich als Affiliate missbraucht, weil ich aufgrund sehr positiver Erfahrungen mit Heiko Häusler und seinen Produkten in der Vergangenheit so gute Erfahrungen gemacht hatte, dass ich ohne groß nachzudenken die BMB beworben habe“

Solche reuevollen Worte hätten Heiko Häusler sehr gut zu Gesicht gestanden. Aber nein, dazu war es nicht in der Lage.

Aber vielleicht machen die Worte von Olaf Weiland auch mal andere Affiliates nachdenklich und empfehlen nicht einfach ungeprüft alles, was ihnen die großen Marketer vorsetzen.

Fazit? Das kann sich wohl jeder selbst zusammenreimen. Mein persönliches Resümee ist: Heiko Häusler hat als Person und mit seiner Network.com AG deutlich an Marktwert verloren. Die Chance, sich wirklich reuevoll und aufrichtig bei all jenen zu entschuldigen, die er über Monate hinweg mit nichtssagenden Emails hat bei Laune halten wollen, hat er schlichtweg vertan. Stattdessen wurde uns in seinem Video intellektuell hochwertiger Schwachsinn vorgesetzt.

Jan | Portugal

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